Wenn in Nepal von Pashmina oder Kaschmir gesprochen wird, meint das oft mehr als nur ein Material. Beide Begriffe stehen dort für Feinheit, Wärme und handwerkliche Qualität – unabhängig davon, ob der Stoff tatsächlich aus reiner Kaschmirwolle besteht oder aus einem feinen Mischgewebe.
In den Werkstätten von Local Women’s Handicraft (LWH) und der Women’s Skill Development Organisation (WSDO) werden diese Schals traditionell auf hölzernen Webstühlen gefertigt. Verarbeitet werden weiche, naturbasierte Garne, die sich angenehm auf der Haut anfühlen und durch die Handwebung ihren lebendigen Charakter erhalten.
In Europa ist die Bezeichnung „Kaschmir“ rechtlich streng geregelt und darf nur verwendet werden, wenn der Stoff nachweislich aus der feinen Unterwolle der Kaschmirziege besteht. In Nepal wird der Begriff jedoch weiter gefasst – als Ausdruck für besonders feine, handgewebte Stoffe, die durch ihre Haptik und Wärme an echtes Kaschmir erinnern.
Ich verwende die Begriffe Pashmina und Kaschmir deshalb in einem kulturellen und handwerklichen Sinn – nicht als technische Faserbezeichnung. Entscheidend ist für mich die Qualität der Webkunst, die Fairness gegenüber den Handwerkerinnen und der soziale Mehrwert, den jedes dieser Stücke mit sich trägt.
So bleibt jedes Tuch ein echtes Stück Nepal – warm, weich und mit Bedeutung.